galerie auf zeit 14. Juni - 13. Juli 2014 in Berlin Marienfelde

Kunstprojekt ANKUNFT in Marienfelde

Vom 14. Juni 2014 bis zum 13. Juli 2014 stellten im Übergangswohnheim Marienfelde 12 Künstlerinnen und Künstler ihre Positionen zum Thema Ankunft aus. Bewohner des Flüchtlingsheimes nahmen teil an der Entstehung der Ausstellung. Es war ein ungewöhnliches Projekt, denn sowohl der Ort als auch die Thematik liegen jenseits des Üblichen.

Zur Philosophie der Ausstellung: Im heutigen Übergangswohnheim Marienfelde sind seit mehr als 60 Jahren Menschen auf dem Weg in eine hoffnungsvolle Zukunft angekommen. Heute wohnen hier ca. 700 Menschen, die unter großen Opfern ihre Heimat verlassen haben. Sie kommen aus Tschetschenien, Somalia, dem Iran, dem Irak, Syrien und Serbien. Mit der Ankunft in Deutschland und in Marienfelde verbinden sich die Trauer um Verlust mit der Erwartung einer besseren Zukunft. Dieser Spezifik des Ortes als einem ersten sicheren Platz gab das Ausstellungsthema Ausdruck. Die eingeladenen Künstler stellten es aus ihrer Sicht dar.

Zum Ort: Das heutige Übergangswohnheim Marienfelde ist den Berlinern als das ehemalige Notaufnahmelager für Flüchtlinge aus der DDR bekannt. Viele führte ihr Weg dort hindurch, viele haben Verwandte oder Bekannte, die dort für mehrere Wochen untergekommen waren. Nach 1990 wurden in dem Heim Aussiedler untergebracht und nach ihrer Ankunft zunächst betreut. Seit 2010 dient das Heim Flüchtlingen, die hier während ihres Aufnahmeverfahrens wohnen. Als Wohnunterkunft für Flüchtlinge gebaut eignet sich die Siedlung hervorragend für diesen Zweck, sie wohnen dort sechs bis zwölf Monate bis zur Entscheidung über ihre Aufnahme. Das Wohnheim ist in den Stadtteil integriert, es gehört zu Marienfelde.

Zur Kunst: Während meist an Orte eingeladen wird, die besonders für Kunst hergerichtet sind, geht die Kunst mit dem Projekt ANKUNFT zu den Menschen. Kunst ist eine Sprache, die über Kulturen hinweg verstanden wird. Sie erfordert Auseinandersetzung und die Bereitschaft zum Verständnis. Alle ausstellenden Künstler haben sich den Ort angesehen. Sie gestalten Kunstwerke für diese Ausstellung oder bringen Arbeiten mit, die für sie zum Thema gehören. Jeder Künstler hat einen Raum, den er gestaltet. Dabei gibt es keine Vorgaben zur Art der Gestaltung oder deren Ausführung. So sind neben Gemälden Installationen, Skulpturen, Fotos, Objekte und Zeichnungen sehen.

Die Künstler: die ausstellenden Künstler zeigen ihre Positionen zum Thema ANKUNFT. Sie sind dabei nicht festgelegt auf einen bestimmten Aspekt, häufig spielen in ihren Arbeiten ganz persönliche Momente eine Rolle. Immer ist es die Auseinandersetzung, an einem Ort, in einem Augenblick oder in einer Erfahrung angekommen zu sein. Oft weist die Position einen Weg in die Zukunft, der auch dem Betrachter offen steht und auf den er mitgenommen wird.
Die Künstler kommen aus dem Wohnheim, aus Berlin und ganz Deutschland.

Zur Ausstellung: Von der Marienfelder Allee aus betritt man am Pförtner vorbeigehend das Gelände des Wohnheimes. Ein mit “ANKUNFT” gekennzeichneter Weg führt zum Ausstellungsgebäude. Durch den Mitteleingang des von den Bewohnern genutzten Blocks führt die Treppe in das zweite Obergeschoss. Sechs ehemalige Wohnungen, die zuletzt als Büros genutzt wurden, bilden die Ausstellungsräume. Sie befinden sich in dem Zustand, in dem sie verlassen wurden. In einem Raum ist eine Zusammenschau von Arbeiten aller Künstler zu sehen, in den übrigen Räumen stellt jeweils ein Künstler aus. Alle Räume liegen an einem Gang, der die Ausstellung verbindet.

Zur Organisation: Die Ausstellung wird ausschließlich ehrenamtlich organisiert. Für die Finanzierung der nicht unerheblichen Kosten werden Spenden gesammelt und Sponsoren gewonnen. Der Aufbau der Ausstellung ist zu finanzieren, ebenso das Marketing, die Herstellung von Druckwerken, die Herrichtung der Räume, Transporte und schließlich die Eröffnung.

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14. Juni - 13. Juli 2014

Marienfelder Allee 66
12277 Berlin

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