ANNE-KATRIN ALTWEIN
Vita
- 1960 geboren in Hohenstein-Ernstthal, Sachsen
- 1984 Diplom an der Hochschule für Kunst und Design
- Halle/ Burg Giebichenstein
- 1999-2000 Stipendium mit Residenz in der
- CITÉ INTERNATIONALE DES ARTS PARIS/ Frankreich
- 2001 Lehrauftrag Visualisierung an der Hochschule für Musik "Franz Liszt"
- 2001 Working Residenz im Ambrosiahuset Bergen, Norwegen und
- Ausstellung im HordalandMuseet Bergen
- 2002 Wilhelm-von-Kügelgen-Stipendium in Bernburg mit Ausstellung
- 2005 Studienreise nach Mexico
- 2007 Stein - Stipendiatin in Schweden
- 2007 Heirat mit Raphael Wolf
- 2009 Studienreise nach Brasilien, Paraguay, Argentinien
- 2009 Einladung von EU-ART-NETWORK.EU zum
- Kulturhauptstädte-Kunst-Symposium Linz09 in Traun
-
- Lebt und arbeitet in Weimar
Ausstellungen und Projekte (Auswahl)
- 2005 Aufruf www.fillinvent.net: Zur Neuerfindung der verbrannten Buecher
- der Bibliothek Anna Amalia Weimar
- 2007 Stenstipendium im KKV-B Schweden auf Einladung Schwedens
- 2007-2008 Hogkburgh – Bocckiade,
- die weiblichen Angelegenheiten betreffend.
- Film. Mit Unterstützung der Thüringer Staatskanzlei
- 2009 Personal-Ausstellung im Thüringer Landtag
- 2009 Dreaming Europe – real Europe, Ausstellung in Eisenstadt
- und Traun (Österreich) und zur Biennale in Venedig
- 2009 Entwurf Einheits- und Freiheitsdenkmal Berlin,
- Ausstellung im Kronprinzenpalais in Berlin
Arbeiten im öffentlichen Raum (Auswahl)
WerteGemeinschaft/MenschlicheGroeße Bronze H 360cm, Standort: Forschungszentrum Jena
Ich, Bonifatius, Knecht der Knechte Gottes Marmor Standort: Augustinerpropstei Erfurt
Drei Moiren Marmor H 250, 230, 220 cm Standort: Klinikum Jena
Stamm von Horno Weissbuche H 250 cm, Standort: Spreewald Atelier Lübbenau
Drei Frauen Marmor, Standort: Pößneck Erste Thüringer Landesgartenschau
Gralsucher Bronze, Standort: Polizeiinspektion Apolda
Sibylle und Schrödingers Katze Bronze, Brunnen/Trinkbrunnenanlage, Standort: Jena-Winzerla
Anne-Katrin Altwein „Belebte Stäbe“
Die bildhauerischen Arbeiten von Anne-Katrin Altwein sind vielfältig und erscheinen nur auf den ersten Blick gegensätzlich. Mit ihren Bronzen hat sie hier ein Werk fortgesetzt, in dem Bewegung, Leichtigkeit und Ausdruck im Vordergrund stehen. Es gilt ihr, die Form zu zeigen und nicht sie zu füllen.
Die Bronzen Belebte Stäbe entstehen nicht aufbauend von unten her, sondern schwebend im Raum. An Fäden, die sie von der Decke abhängt, werden Stäbe aneinander gefügt, bis sie wie ein zartes Skelett über dem Boden schweben. Diesen Stäben fügt sie in immer wiederholten Arbeitsgängen Substanz zu, bis sie zu abgeschlossenen Figuren geworden sind. Doch es sind keine Marionetten, die sie erschafft, sondern eigene Lebewesen. Sie kommen uns bekannt vor, als hätten wir sie schon einmal gesehen.
Die Skulpturen scheinen zu leben, ihre augenblickliche Position ist wie ein Innehalten im Lauf oder im Tanz. Und dabei bewegen sie sich, geben nach, beobachten, warten auf den nächsten Schritt.
Alles Volumen Gebende hat die Künstlerin weggelassen oder besser: nicht hinzugefügt. Reduziert auf das Spezifische, treten sie uns als Tiere gegenüber. Dem Augenblick folgend, erwarten sie ein neues Ziel. Ihr zarter Körper kann sich anpassen, lauernd auf ein Opfer, dem sie folgen wollen. Sie möchten begleiten und nicht am Orte verharren.
Anne-Katrin Altwein hat ihren Plastiken Leben und Charakter gegeben. Sie hat eine eigene Welt geschaffen, aus der sie uns Besuch schickt. Die aneinander gefügten Stäbe haben sich verbunden, wurden belebt und bevölkern nun den Raum, in dem wir sie treffen.
In ihren Steinskulpturen hat Anne-Katrin Altwein ihre Figuren auf eine geschlossene Form reduziert, die das Individuelle im ganzen Körper zeigen. Sie nehmen sich selbst in Schutz vor der Welt. Mit den Belebten Stäben geht sie einen entgegen gesetzten Weg. Die Welt mit ihren Eindrücken, Gefahren, immer wechselnden Situationen wirken auf die Belebten Stäbe, sie sind gedrückt, gestoßen. Aber sie sind zugleich voller Selbstbewusstsein. Sie fliehen nicht, sie suchen. Der Titel ’Zeitgeistbegleitend’ stand Anne-Katrin Altwein für diese Figuren zeitweilig im Sinn. Da ist etwas zu erkennen, das sich nicht festsetzen will. Immer offen und neugierig, den Blick nicht verstellt und bereit, ein Wagnis einzugehen.
13. Februar - 13. März 2010